Unterwegs mit den Naturschutzrangern
„Wir sind nicht allein an diesem wunderschönen Bergsee, sondern teilen ihn mit Pflanzen, Vögeln, Hasen und Rehen und natürlich auch mit den Anwohnern des Ortes. Darauf müssen wir als Besucher Rücksicht nehmen“, erklärt Rangerin Sabine Gerg. Sie war bislang mit ihrem Kollegen Hans Adlwarth und ihrem Hund Berti an der Isar aktiv, seit diesem Sommer ist auch der Walchensee Teil ihrer täglichen Tour. „Hier warten andere Aufgaben als an der Isar auf uns. Wir sprechen Falschparker an und nehmen Personalien auf.“ Das Landratsamt kann dann ein Bußgeld veranlassen. Selbst abends und nachts sind die Ranger unterwegs. Adlwarth erklärt: „Diese Zeiten sind den Tieren vorbehalten. Sie brauchen die Ruhe.“ Deshalb sind das Nachtparken, Zelten und Übernachten sowie das Entfachen von Grill- und Lagerfeuern am Walchensee und im Naturschutzgebiet an der Isar verboten. Wildcamper verschrecken oft Rehe und Hirsche. Im schlimmsten Fall verlassen die Tiere das Revier und der Nachwuchs bleibt schutzlos zurück. Dazu kommt das hohe Risiko eines Waldbrandes: Ein Funke kann verheerende Auswirkungen haben, auch wenn man sich in der Nähe eines Gewässers vermeintlich sicher fühlt.
„Niemand schadet der Natur mit Absicht, daher ist unsere wichtigste Aufgabe die Sensibilisierung der Besucher. Wir freuen uns immer, wenn wir von Urlaubern angesprochen werden und erzählen gerne mehr über die Tier- und Pflanzenwelt im Tölzer Land“, sagt Gerg.
Die Ranger erkennt man übrigens an ihren grasgrünen Westen. Neben der Aufklärungsarbeit beobachten sie die Entwicklung von Flora und Fauna. Die Isar als letzter Wildfluss Deutschlands und der Walchensee mit seiner bewaldeten Insel, die ganz und gar der Natur überlassen ist, beheimaten seltene Vögel und Pflanzen. Sie haben sich perfekt an diese einzigartigen Lebensräume angepasst und fühlen sich an kaum einem Ort so wohl wie im Tölzer Land. „Unser Ziel ist es, das Gleichgewicht zwischen ungestörter Natur und Urlaubsort, in dem wir Menschen Lebensenergie schöpfen, so nachhaltig wie möglich aufrecht zu erhalten. Sodass noch viele Generationen nach uns die Schönheit und Vielfalt genießen können“, wünscht sich Ranger Adlwarth.
Tipp: Begleiten Sie die Naturschutzranger und Gebietsbetreuer bei ihrer Arbeit bei den Rangertouren.