Mein Name ist Andreas Binder; ich wohne in Holzkirchen und bin 51 Jahre alt. Meine Interessen sind vielfältig: Brauchtum und Traditionen, altes Handwerk, Volkskunst aus dem Alpenraum und die Geschichte des Bieres.
Andreas Binder vom Tölzer Binderbräu
Wo und was arbeite ich?
Es war mir schon lange ein Anliegen, in Bad Tölz - einer Stadt, die schon einmal 22 Brauereien hatte - eine Gasthausbrauerei mit Museum für Einheimische und Touristen gleichermaßen zu eröffnen. Der Tölzer Binderbräu steht für ein typisch bayerisches Wirtshaus, in dem sich alle Gesellschaftsschichten treffen und wohl fühlen.
Wir brauen unser eigenes Bier und bieten regionale alpenländische Küche. Darüber hinaus führen wir jährlich über 50 Volksmusik-Veranstaltungen durch und bieten fast vergessene Wirtshausspiele, wie z.B. das Taubenschießen, im Biergarten an. Zudem kann man bei unseren Brauereiführungen viel Wissenswertes über die Herstellung des Bieres erfahren.
Im 1. und 2.OG entsteht ein Museum, in dem Biergeschichte aus mehr als 6.000 Jahren sowie Volkskunst aus dem Alpenraum gezeigt werden und das 2021 eröffnet wird.
Als Geschäftsführender Gesellschafter des Tölzer Brau- & Volkskunsthauses GmbH / Tölzer Binderbräu konnte ich meine Interessen beruflich verwirklichen und gehe in meinen Aufgaben voll auf.
Was gefällt mir an meiner Arbeit besonders?
An meiner Arbeit schätze ich besonders die Symbiose von Brauerei und Wirtshaus sowie das Museum und dessen Aufbau, den laufenden Betrieb und dessen Weiterentwicklung. Nicht zuletzt den Teamgeist von rund 20 Mitarbeitern, die alle hinter unserem Unternehmen stehen und mit uns alle Höhen und Tiefen der Unternehmensgeschichte meistern.
Des Weiteren gefällt mir die Arbeit mit den Gästen, z.B. das Vermitteln von bayerischer Wirtshauskultur durch Haus- und Brauereiführungen sowie das Organisieren von Veranstaltungen.
Heute gibt es überall in ganz Deutschland Restaurants verschiedenster Nationalitäten. Leider werden typische, authentische Wirtshäuser immer weniger. Die Gäste wertschätzen die Regionalität unserer Speisen, das selbstgebraute Bier und die Kommunikation mit Einheimischen. Dies bestätigt und motiviert mich bei meiner Arbeit. Für viele Einheimische sind wir bereits zu einer Institution geworden. Wir begleiten viele Familien durch alle Feierlichkeiten wie Taufe, Kommunion, Firmung oder Konfirmation, Hochzeiten und Geburtstage bis hin zu traurigen Anlässen wie Beerdigungen. Einer meiner gastronomischen Höhepunkte im Jahr ist die Leonhardifahrt.
Man lebt von, aber auch mit den Gästen. Es ist ein freundschaftliches Miteinander und das ist das, was mir bei dieser Arbeit Freude und Zufriedenheit bringt.
Warum schätze ich meine Gäste/Kunden?
Wir erhalten sehr viel positive Resonanz von unseren Gästen, die es schätzen, dass sie bei uns ein bayerisches Wirtshaus in all seinen Facetten erleben können. Viele Urlauber, die mehrmals nach Bad Tölz kommen, dürfen auch wir zu unseren Stammgästen zählen.
Wie sähe meine Arbeit ohne den Tourismus im Tölzer Land aus?
Meine Arbeit gäbe es nicht ohne Touristen, Tagesausflügler und die Zusammenarbeit mit der Tourist-Information Bad Tölz, den Stadtführern und Tölzer Land Tourismus, den ortsansässigen Pensionen und Hotels. Des Weiteren arbeiten wir mit zahlreichen Busunternehmern, regionalen Eventmanagern, Musikanten oder auch Schauspielern, z.B. beim Krimi-Dinner, zusammen. Um nur eine Zahl zu nennen: Circa 19.000 Speisen werden jährlich nur an Touristen serviert. Dazu kommt noch der Verkauf an Bier, Bierlikör, Biergläser usw. Dies sichert nicht nur unsere Arbeitsplätze, sondern auch die von unseren Zulieferern von alkoholfreien Getränken und Hopfen und Malz, von Metzgereien, Bäckereien, Forellenzucht, Schnapsbrennereien, Obst- und Gemüsehändlern, Gärtnereien, Reinigungsmittel-Firmen bis hin zu einer Wäscherei, die von einer sozialen Einrichtung geführt wird.
Es hängen auch viele handwerklich und technisch versierte, ortsansässige Firmen vom Tourismus ab. In unserem Haus zum Beispiel sind ständig Wartungen und Reparaturen fällig, beispielsweise in der Kältetechnik für Brauerei und Küche, Küchentechnik, Lüftungsbau, Heizung und Installationen, Instandhaltung der Aufzüge, im IT-Bereich. Außerdem zählen wir zu den Kunden von Malerbetrieben, Zimmerern und Schreinern, Kaminkehrern, Lebensmittelkontrolleuren und Müllentsorgungsbetrieben. Abschließend sind noch Graphiker, Werbefirmen und Druckereien zu nennen. Alles unter dem Motto „Charmant miteinand im Tölzer Land“.